Konstellationen
Werke aus der Sammlung Pohl von Jean Arp bis heute
30.04.2025 – 30.09.2025
Die erste Ausstellung im Empfangsgebäude geht von erstmals aus der Sammlung Pohl gezeigten Werken von Jean Arp (1886-1966) aus. Skulpturen und Reliefs offenbaren exemplarisch, wie der dt.-frz. Maler und Bildhauer durch natürliche Konstellationen von Gestirnen, Wolken oder Steinen in seiner abstrakten Ausdrucksweise inspiriert wurde. Im Dialog dazu werden Werke zeitgenössischer Künstler*innen präsentiert, die sich darin in naturnahen, unregelmäßigen und fließend-bewegten Formen sowohl thematisch als auch formal mit Jean Arp auseinandersetzen.
Jean Arp: Coeur d'un Monument (1963); Jean Arp: Konstellation von sieben weissen Formen auf weissem Grund (1963) © für die Werke bei VG Bild-Kunst, Bonn (2025); für die Fotografie bei Bernhard Strauss
Michael Sailstorfer: Kleiner Hering Trockenfisch (2011); David Renggli: Desire Paintings: Hail al Vento (2019) © für die Werke bei David Renggli und für Michael Sailstorfer bei VG Bild-Kunst, Bonn (2025); für die Fotografie bei Bernhard Strauss
Zwischen Natur, Form und Transformation
Als Mitbegründer des Dadaismus und Pionier der modernen abstrakten Kunst prägt Jean Arp bis heute die zeitgenössische Kunst. Die Ausstellung stellt mit einer Werkauswahl aus der Sammlung Pohl Bildsprache und thematischen Schwerpunkte im Werk von Jean Arp exemplarisch vor und zeigt, wie sie sich in der Kunst bis heute widerspiegeln. Sichtbar werden visuelle Bezüge, v.a. in den abstrahierten natürlichen Formen, die mit der Verwendung industriell-gefertigter Materialien (von Cortenstahl bis zu Schallplatten) neu interpretiert werden. Die Auseinandersetzung Jean Arps mit der Natur, ihren sich stetig wandelnden Formen, die von ihm als Grundlage für den künstlerischen Prozess genutzt wurden, spiegelt sich offensichtlich in Werken der jüngeren Kunst. Gleichzeitig offenbaren die Adaptationen ein anderes, gegenwärtiges Verständnis von Natürlichkeit und hinterfragen durchaus auch kritisch den menschlichen Umgang mit der Natur in der heutigen Zeit.
Zu sehen sind Arbeiten von u.a. Jean Arp, Nevin Aladağ, Julius Bissier, Georges Braque, Tony Cragg, Gregor Hildebrandt, Arik Levy, David Renggli, Michael Sailstorfer und Günther Uecker.
Günther Uecker: Hommage à Paul Scheerbart ("Scheerbartwesen") (1960) © für das Werk bei VG Bild-Kunst, Bonn (2025); für die Fotografie bei Bernhard Strauss
Arik Levy: MicroRockFormationWood 85 (2021); Nevin Aladağ: Vibrating Image, swinging colors (2024); Gregor Hildebrandt: Ich sammle die Koordinaten auf Anfang geschaltet mein Atem (Anne) (2019) © für die Werke bei den Künstlern und für Nevin Aladağ bei VG Bild-Kunst, Bonn (2025); für die Fotografie bei Bernhard Strauss
Auf der Suche
nach der
Verlorenen Zeit
30.04.2025 – 30.09.2025
Die zweite Ausstellung untersucht, wie Zeit in der Kunst sichtbar, erfahrbar und hinterfragt werden kann. Die gezeigten Werke setzen sich kritisch mit zeitlichen Ordnungssystemen auseinander, erforschen die Vergänglichkeit von Materie und Ideen oder stellen Bewegungen und Veränderungen in einer einzigen Momentaufnahme dar. Zu sehen sind unterschiedliche künstlerische Positionen, die in Malerei, Skulptur, Fotografie und installativen Arbeiten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einen spannungsvollen Dialog setzen.
Kris Martin: Summit (2019); Robert Longo: Untitled (Cassandra) (2017) © für die Werke bei Kris Martin und für Robert Longo bei VG Bild-Kunst, Bonn (2025); für die Fotografie bei Bernhard Strauss
Tatiana Trouvé: Cosmogony, from the series Cosmos (Teil 2/3) (2016); Michael Sailstorfer: Raketenbaum (5) (2014) © für die Werke bei VG Bild-Kunst, Bonn (2025); für die Fotografie bei Bernhard Strauss
Die Frage nach dem Wesen von Zeit, die schon Marcel Proust in seinem titelgebenden literarischen Meisterwerk stellt, ist Ausgangspunkt für diese Ausstellung. Sie zeigt exemplarisch, wie das Phänomen Zeit in der Gegenwartskunst als konzeptuelles und ästhetisches Element untersucht wird. Die aus der Sammlung Pohl gezeigten Arbeiten eröffnen dabei sinnliche Zugänge zu dieser physikalischen Größe, die nicht nur unseren Alltag ordnet, sondern die menschliche Existenz wesentlich bestimmt. Dabei reichen die verhandelten Bedeutungsebenen von gesellschaftlichen Zeitstrukturen und normativen Zeitverständnissen über prozesshafte Zeiterfahrungen bis zu metaphysischen Reflexionen von Zeit, die philosophische und existenzielle Fragen aufwerfen. Es geht um historische, persönliche und universelle Zeitvorstellungen genauso wie um die spirituelle und emotionale Erfahrung von Zeit.
In ihrer Vielfalt laden die ausgestellten Arbeiten ein, Zeit als subjektive Erfahrung zu erleben, die sich zwischen Stillstand und Bewegung, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewegt.
Zu sehen sind Arbeiten von Alicja Kwade, Robert Longo, Kris Martin, Georgia Russell, Michael Sailstorfer, Tatiana Trouvé und Lee Ufan.
ZEItERFAHRUNG IM Hier und Jetzt
Kris Martin: Summit (2019); Lee Ufan: From Line 80041 (1980) © für die Werke bei Kris Martin und für Lee Ufan bei VG Bild-Kunst, Bonn (2025) für die Fotografie bei Bernhard Strauss
Georgia Russell: Wrinkle of Time, Madeleine L’Engle (Banned Book Series) (2023) © für das Werk bei Georgia Russell; für die Fotografie bei Bernhard Strauss
RÜckblick
Stopover
01. März 2024 – 28. Februar 2025
im Gästezimmer ZWEI
22. April 2024 – 07. Juni 2024
Einblick zwei
21. Dezember 2022 – 28. Februar 2023
im Gästezimmer EINS
14. September 2022 – 28. Februar 2023
Einblick Eins
1. Juli 2022 – 20. November 2022